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Wo überall auf immer trifft

  • June 20, 2025
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  • Christine
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photography and words by Konstantin Arnold

Italien & Frankreich, Ende April 2025

Natürlich kann man nicht einfach erzählen, wie eine Reise war und erwarten, dass jemand was damit anfangen kann, wenn er nicht schon selbst da gewesen ist oder die Sehnsucht spürt und an einer Hotelbar mit einem Barmann in Genua oder Nizza darüber geredet hat. Es gibt auf Reisen immer gute Geschichten und lustige, die die Leute mögen und sie wollen diese Geschichten auch hören. Zum Beispiel wie, wir am Ende der Reise in einem Bahnhofslokal in Busto Arsizio festsaßen, weil unsere Flüge gestrichen waren. Die Bar war lang und ging durch den Raum und man konnte sie vom Vorplatz und vom Gleis aus betreten. Reisende und Einwohner kamen hier zusammen. Das war ganz nach meinem Geschmack, auch wie zum Bahnhof hin Bar geschrieben stand. Im Hinterraum waren ein paar Spielautomaten und Billardtische, auf denen wir dann schliefen. Den Rest behält man für sich oder schreibt ihn auf oder wartet, bis die Leute selbst dagewesen sind und mehr hören wollen. Man kann nicht einfach erzählen, wie wir den Bentley nach drei Flaschen Rosé im Café de La Place über die Hügel von Nizza prügelten und wie schön sie aussah, als wir 280 fuhren und sie, das Meer und Nizza zu ihrer Rechten, schneller, schneller, schneller schrie. Das wurde mir am Ende unserer Reise sehr klar, als wir im Café des Amis saßen, mit Freunden, wie der Name schon sagt, die sich darüber echauffierten. Man konnte höchstens erzählen, wie wir danach im Grand Hotel du Cap Ferrat festsaßen und die Rechnung nicht zahlen konnten und den Sprit, um den 12 Zylinder zurück nach Mailand bekommen und Franz schrieben, meinem Verleger in Wien, und ihm vorheulten, dass wir hier festsitzen, wie tote Idole und die Drinks noch zahlen müssen und den Sprit. Ich war, wie immer, so blank wie noch nie, vielleicht sogar mehr als immer, aber hätte ich ihn nach was zum Anlegen gefragt oder Geld für die Miete oder eine Lebertransplantation, er hätte gelacht und nichts bezahlt, aber so gab er uns etwas Geld, das sogar noch für ein paar Drinks unterwegs reichte. Franz war vielleicht der einzige Verleger, der das noch verstand.

 

„In einer Welt, in der sonst alles ausgelotet und entdeckt und bewiesen ist, ist die Liebe das letzte Rätsel.“

 

Unsere Reise ging von den Seen über das Land bis ans Meer, kreuz und quer. Ohne zu wissen, an welches. Das musste man so früh im Jahr aber noch nicht. Man fragt sich auf dem Weg von Mailand an die Riviera natürlich, ob es sinnvoll ist, extra für ein paar Negronis noch zwischen Cernobbio und Ravenna zu halten. Aber Angelo arbeitet im Sommer da in der Villa d’Este, nachdem er den Winter in St.Moritz im Kulm gearbeitet hat. In den Bergen leitet er das Grand Restaurant, hier bringt er einem die Drinks und wenn er einem die Drinks gebracht hat, an einem Abend unter Bäumen, mit Blick auf den See und dem Knirschen seiner Schritte im Kies und dem Klang von Eiswürfeln im Glas, das von ihm über den Kies, unter den Bäumen getragen wird, fragt man sich das nicht mehr. Man schwelgt in Erinnerungen und denkt über den Sommer nach, redet mit Angelo über die besten der alten Orte und einige neue, an denen man mit seinem Leben in den Ferien weitermachen möchte. Badeorte & Bergdörfer, Inseln, Paläste. Ans Meer fährt man sicherlich, aber hier am See, zwischen Norden und Süden, meint Angelo, müsste man noch nicht wissen, an welches. Man macht die nötigen Korrespondenzen, studiert die Wetterkarten und Ausstellungsverzeichnisse der Zeitungen, trifft Vorkehrungen, Verabredungen, organisiert Zusammenkünfte, Lunches und los gehts!

 

„Die Zeit zog sich, mehr tat sie nicht.“

 

Ich hatte eine Zeitung dabei, die eine Woche alt war und dachte das Wetter in der Zeitung würde sich noch ändern, aber es änderte sich nicht und Mailand war bei unserer Ankunft so dunkel wie die Nacht und all die Wolken der Welt schienen sich im Becken vor den Alpen zu erheben. Wir holten unseren Bentley und standen im Feierabendverkehr mit all diesen Warnsystemen in Nordatlanitktiefgrau. Der Innenraum dieses Autos sah aus wie der einer Boeing und man saß auch wie First Class, mit Sicherheitshinweisen, die dafür sorgten, dass man sonst nichts mehr zu tun hatte, außer sich beim Fahren Gedanken zu machen. Ich schlug vor, so bis nach Genua zu fahren, weil man beim Bentleyfahren, das Fahren sowieso nicht so mitbekommt und das Wetter dort sicher besser ist. Ich verbrachte jedes Jahr eine Nacht da und das konnte gut die hier sein. Es gibt bessere Städte, um sich die Absätze abzulaufen, aber wenn man jedes Jahr eine Nacht da war, ist die Stadt ein Traum, in dem alles noch so ist, wie es nie war. Die größte Altstadt Europas, Paläste, einen Spalt weit von einander entfernt. Heute wohnt dort kaum einer mehr im Zentrum, was das Zentrum wundervoll macht, mit guten Bars und billigen Restaurants im Freien und unter Fresken. Geschichten von Tausend und einer Nacht und Nutten, Einwanderern, Ratten, aber sie hatte mein Angebot längst gekauft.

 

„Sie sagte, sie wäre vielleicht mit jemand anderem hier und würde es versuchen, aber nie so glücklich und unglücklich wie mit mir.“

 

Der Verkehr war saulang und bis wir aus der Stadt kamen, zog sich die Zeit, mehr tat sie nicht. Man musste beim Fahren nicht viel denken, weil das Fahren der Bentley für einen übernahm, also dachte man nur und fragte sich, was wäre wenn. Was wäre wenn sie damals einen Studienplatz in Mailand bekommen hätte und jetzt mit einem Italiener hier wär, in engen Hosen und ich mit jemand anderem im Bentley sitzen würde. Sie hielt nichts von der Idee, denn sie glaubte, dass es auf der Welt genau einen Menschen für uns gibt, wie Platon das mit den Kugelmenschen schreibt, die vor der Geburt getrennt werden und sich dann wiederfinden. Man muss schon verdammtes Glück haben und im selben Jahrhundert geboren sein und der Gravitation folgen, auf die die Götter im Himmel wetten. Ansonsten spürt man die Schwerkraft ein Leben lang und fragt sich, warum es nie mit niemandem passt, obwohl das nichts mit einem zu tun hat, sondern demjenigen, der da draußen ist und die gleichen Sorgen hat, wie man selbst. Sie sagte, sie wäre vielleicht mit jemand anderem hier und würde es versuchen und hätte es gespürt und sich eingeredet und wäre vielleicht auch ganz zufrieden damit, aber nie so glücklich und unglücklich wie mit ihr. Sie hätte es gespürt und gedacht oder nur gedacht, dass sie das Fehlen spüren würde und es so abgetan. Das hat nichts mit Sinnmachen zu tun. In einer Welt, in der sonst alles ausgelotet und entdeckt und bewiesen ist, ist die Liebe das letzte Rätsel. Zufälle sind aber immer auf der Seite der Liebenden. Mir gefiel, was sie sagte. Ich dachte die ganze große Ebene darüber nach, die nach Mailand kommt, bis zu den Tunneln Liguriens, weil man dann keine Zeit mehr zum Denken hat und ganz nah an den Lastern vorbei muss und dauernd die Sonnenbrille auf und absetzt. Dazu all die Daheims einer Fremde, die für die Leute hier, die Welt und für uns nur ein Stück bedeuten, an dem man schnell vorbeifährt. Die Raststätten waren toll und voller netter Leute. Die Männer hinter den Theken sagten Bongiorno und die Reginella wurde mit Liebe gemacht. Der Kaffee lief exakt 22 Sekunden. Das musste man gar nicht mehr schön schreiben. Ich wollte immer schon mal nach Italien ziehen und hatte es auch versucht, aber die italienischen Frauen gaben mir nichts, außerdem spürte ich ja die Gravitation, die von ihr ausging. Nun hatte ich meine Portugiesin und könnte Portugal in ihr in Italien haben. Sie sagte, wir könnten nach Genua ja die Küste abfahren und nach einem Dorf am Meer suchen, mit einer Bar und einer Post, wo wir den Winter verbringen. Ich sagte, klar, die Straße ist schön und geht sehr nah am Wasser lang. Außerdem hätte ich diese Küste schon immer gespürt, wie Lissabon, Rom und Parede.

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Christine

Hello from my planet! I love nature, freedom, dancing, traveling, music, reading, chilling, cats and the woods. What makes me happy is healthy food, a good night out, long walks in the forest and getting lost in the sound of nature.

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